Eine Wallfahrt nach Rom 

Pilgertagebuch

2014: Via Gottardo Flüelen - Bellinzona

Samstag, 27. September 2014

Unsere Pilgermesse findet in diesem Jahr schon am Freitagabend in der Propsteikirche statt. Der Abreisetag beginnt bei nebligem Wetter um 8.00 Uhr. Nach zwei Pausen erreichen wir Luzern um 16.00 Uhr, da einige Pilger noch etwas bummeln wollen, mache wir Halt und fahren danach zur ersten Übernachtungsstätte Hostellerie Sternen in Flüelen.

Sonntag, 28. September 2014

Durch ein köstliches Frühstück gestärkt, geht es um 9.00 Uhr los zur ersten Etappe. Die Autos werden von den Fahrern schon bis zur nächsten Unterkunft gebracht und das Fußvolk marschiert voller Erwartung los. Nach kurzer Zeit treffen wir die Fahrer in Altdorf unter dem großen Wilhelm Tell-Denkmal. Und endlich gehen wir durch eine Landschaft, die die Pilger in Verzückung geraten lässt. Wir haben Traumwetter in einer wunderschönen Berglandschaft. Ein toller Einstieg!
Zur Mittagszeit erreichen wir Erstfeld, doch kurz davor durchqueren wir die Engelsgasse, die ihren Namen zu Recht trägt, denn sie ist mit unzähligen kleinen Engelfiguren dekoriert. Dann laufen wir direkt auf die Jagdmattkapelle zu. Dort feiern wir draußen die Sonntagsmesse und danach haben wir unser Mittagspicknick auch verdient.
Weiter geht es über saftige Wiesen nach Amsteg und wir haben die Eingehtour geschafft.
21 km

Während die Fahren unsere Autos schon zur nächsten Unterkunft bringen, machen ein paar Pilger noch einen Abendspaziergang nach Silenen zur 14-Nothelfer-Kapelle und zum Turm der Edlen von Silenen.

Montag, 29. September 2014

Da wir am Vorabend die zweite Etappe vorsorglich etwas verändert haben, geht es nach der Morgenrunde mit den Fahrzeugen direkt nach Wassen und wir haben die Tour damit zur Freude vieler Pilger um ca. 3 1/2 Stunden verkürzt. In Wassen geht es sofort steil nach oben. Nach etwa zwei Stunden erreichen wir Göschenen und steigen weiter zur imposanten Schöllenenschlucht. Wir können es kaum fassen und staunen über solch eine Natur!!
Die gigantische Teufelsbrücke lädt allerseits zum großen Fotoshooting. Dann geht es weiter über Andermatt nach Hospental zu unseren nächsten Unterkünften. Einige nächtigen in der Pension zum Turm und andere in einer Jugendherberge, letztere ist ein uriges altes Haus, in dem wir auch das Abendessen gemeinsam einnehmen und einen lustigen feuchtfröhlichen Abend verbringen dürfen. Die Stimmung steigt!

Dienstag, 30. September 2014

Der Tag der größten Spannung. Der Weg zum Gotthardpass, vielleicht ist es schon allein der Name oder die Höhe (2106 m), die uns Respekt einflößen?? Das Wetter ist nicht so strahlend und warm wie die ersten Tage, aber im Nachhinein besser so, denn wir gehen nur durch freies Gelände. Nach drei Stunden Aufstieg erreichen wir alle stolz den höchsten Punkt und natürlich wird jeder mehrfach unter dem Gotthard-Schild fotografiert. Nach einer kurzen Aufwärmpause steigen wir wieder hinab um nach einer Mittagspause, zwischendurch sogar mit etwas Regen und langen 1000 m hinunter im nächsten Ort der Übernachtung Airolo anzukommen. Die Pilger werden wieder auf zwei Häuser verteilt, aber zur Freude aller, gegessen wird gemeinsam!

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Die Sonne strahlt mit den Pilgern um die Wette. Noch wissen wir alle nicht, wie anstrengend der heutige Tag wird. Aber die Natur entschädigt uns wieder für alles. Wir wandern hoch und runter, hoch und runter über weiche Waldpfade, steile steinige Wege, ganz schmale Pfade vorbei an einigen Wasserfällen. In Quinto angekommen, können wir den Platz rund um die Kirche zum Mittagspicknick und ausruhen nutzen. Um danach gestärkt weiter bis Rodi zu laufen. Hier steigen die ersten Pilger aus. Weiter geht es hoch und runter nach Faido um die nächsten Pilger zu verabschieden. Der Rest läuft tapfer weiter über Chiggiogna zum Endpunkt der heutigen Etappe ins Hotel Defanti in Lavorgo. Ein etwas verlassen wirkender Ort. Das Hotel hat eine eigene Tankstelle, aber zum Erstaunen aller Pilgersleute eine Sterneküche. Der Abend wird beendet mit Musik aus einer alten Musikbox.

Donnerstag, 2. Oktober 2013

... und wieder spielt das Wetter mit und es geht erneut, wie am Tag zuvor durch wunderschöne Wald- und Wiesenwege die Schweizer Bergwege hoch und runter ... Die Aussicht ist überwältigend. Nach über drei Stunden finden wir ein altes verlassenes Berghäuschen, auf dessen Terrasse wir speisen und verweilen können um danach ins Tal zu wandern. In Personico steigen einige aus, um die Autos zu holen, für die anderen geht es weiter bis Biasca. Dort werden wir eingesammelt, um gemeinsam zur Jugendherberge nach Bellizona zu fahren. Zuerst werden die Zimmer verteilt, dann gibt es Abendessen (endlich mal Nudeln) und dann wird noch etwas durch das beleuchtete Bellinzona geschlendert. Die Außenanlage der Jugendherberge und das Wetter laden zu einem Abend unter freiem Himmel ein. Die Pilger treffen sich unter Kiwi-Ranken und wir können den Abend mit unseren Vorräten und Planungen für das nächste Jahr abschließen.

Freitag, 3. Oktober 2014

Wir werden mit den Autos zurück nach Biasca gefahren, um von dort aus unsere diesjährige letzte Strecke in Angriff zu nehmen. Über die Wegstrecke gibt es nicht viel zu berichten. Eine Talwanderung, zwischendurch etwas waldig, danach entlang an einem Industriegebiet (Laut und staubig) zwischen durch teilen sich die Pilger in zwei Gruppen. EIne Gruppe läuft weiter Richtung Bellinzone, die andere Gruppe kehrt erst zum Kaffeetrinken ein und läuft danach weiter. Zwischenzeitlich werden auch die Fahrzeuge wieder zur Jugendherberge befördert. Am Nachmittag sind alle froh, auch dieses geschafft zu haben und es wird der letzte Abend vorbereitet. Wir haben uns für einen Grillabend in der Jugendherberge entschieden und es wird nach einigem Hin und Her zu einem rundum gelungenen Abschluß. Der eigene Wein schmeckt natürlich immer am besten.
Fazi dieses Jahres: Wir sind eine tolle Gemeinschaft! Dieses Jahr sind wir schon sehr an unsere Grenzen gekommen und trotzdem weitergelaufen. Wir sind unendlich dankbar, dass wir solch wunderschöne Eindrücke bei Sommerwetter erleben durften. Und wie jedes Jahr sind wir sehr gespannt, was uns das nächste Jahr bringen wird.

Samstag, 4. Oktober 2014

Stolz, gestärkt und sehr zufrieden fahren wir zurück nach Bochum.